Brandy - bedeutet im englischen Sprachraum der aus fermentierten Trauben gebrannte Alkohol (früher engl. brandywine), also Edelbranntwein oder Weinbrand.
Auch der Cognac ist seit dem Jahr 1715 folglich nichts weiter als ein Brandy, ebenso der Armagnac (der sich in Bordeaux noch als "D'Artagnan's Brandy" findet), in Spanien ist Brandy Fremdwort und Gattungsbegriff.
Edelbranntwein für Kenner und solche, die es werden wollen
Branntwein ist eine aus Wein gebrannte Spirituose, also jeder "deutsche Weinbrand" (den Begriff schöpfte Asbach), der so heißen darf, wenn er (mit Ausnahme des Destillates) im Inland hergestellt wurde, wenn nur zugelassene (oder empfohlene) Weintrauben im Spiel waren, wenn auch bei mehrfacher Destillation max. 86 Vol.-% erreicht werden. Das ergibt technisch gesehen Edelbranntwein.
Er heißt dann Brandy oder Weinbrand, wenn solch ein Branntwein mit oder ohne Weindestillat von max.
94,8 Vol.-% gewonnen wurde, das Destillat jedoch nur höchstens 50 Vol.-% daran ausmacht und das Endprodukt mindestens ein Jahr in 1000-l-Eichenholzfässern (oder sechs Monate in kleineren Eichenfässern) reifte. Bestimmte Zuckerarten und Auszüge sind erlaubt, goldgelbe Farbe, Fehlerfreiheit und letztlich mindestens 30 Vol.-% sind Bedingung für die anzubringende Prüfungsnummer. Eine Altersangabe ist in Deutschland nur gestattet, wenn Edelweinbrand, Brandy oder das verwendete Destillat wenigstens zwölf Monate lang im Eichenholzfass Charakter bekam.
Edelbranntwein in der Gastronomie
In Restaurants und Bars hat sich das internationale Wort "Brandy" sogar für Cognac als "echten Brandy" weitgehend durchgesetzt. Ebenfalls Brandy nennen dürfen sich Edelbranntweine auf Obstbasis (zum Beispiel Calvados oder cider brandy, aber durchaus auch die edleren Obstbrände aus Kirsche oder Birne). In Deutschland ist die Bezeichnung ausnahmsweise auch für Fruchtliköre auf Obst- oder Branntweinbasis zugelassen (zum Beispiel "Apricot-Brandy"), aber nur, wenn der Anteil von Obstbranntwein auch geschmacksbestimmend ist, was de jure dann der Fall ist, wenn mindestens 5 l 49%-iger Obstbranntwein auf 100 l Likör kommen. In Italien wiederum muss ein Brandy mindestens zwölf Monate in Eichenholzfässern lagern, bevor er sich so nennen darf. Der Brandy ist als purer Genuss best after dinner, zum Flambieren ist er ideal wie teuer. Brandy butter ist eine pikante alkoholische Veredelung (weiche Butter mit Puderzucker und Brandy mischen) und perfekte Beigabe zu plumpudding oder frischen Frühstückscroissants. Klassische Brandy-Cocktails sind übrigens unter anderem "Bombay", "Cherry Flip" oder "Stinger".